Nach der Beurlaubung an der Universität und der darauf folgenden Exkommunikation im Jahre 1926 kehrte
Joseph Wittig in die Grafschaft Glatz zurück und legte am 19. Juni 1926 den Grundstein für ein eigenes
Haus auf elterlichem Grund in Neusorge.
Bis zur Hochzeit mit Anca im Juni 1927 war das Haus fertiggestellt. Am 11. Mai 1928 wurde im Haus Höregott
als erstes Kind von Joseph und Anca geboren.
Am 28. Oktober 1929 kam Johannes Raphael, am 11.11. 1931 Bianca Maria Schnee und am 27.1.1937
Christoph Michael zur Welt.
Das Haus war über viele Jahre Anlaufstelle für viele Freunde und Besucher aus allen Schichten und
Konfessionen, in der Kriegszeit auch für Flüchtlinge und politisch Verfolgte.
Das Kriegsende brachte russische und polnische Besatzung mit zahlreichen Überfällen und Plünderungen.
Am 3. April 1946 verließ die Familie im Morgengrauen mit Ochsenkarren nach Glatz, ab dort am 5.4.
im Viehwagen nach Westen (Siegen).
Das Haus stand leer und wurde von umherziehenden Banden geplündert und verwüstet. Es ging in Eigentum des
polnischen Staates über.
In den folgenden Jahren wurde das Haus von mehreren polnischen Familien bewohnt.
1980 bereisten Mitglieder der Familie Wittig erstmals nach der Vertreibung die Grafschaft Glatz und besuchten das Haus.
1991 besuchte Christoph mit seinen Kindern die Grafschaft und kam auch an das Haus, das durch fehlende Pflege
mittlerweile in einem schlechten Zustand war. Die Wittig-Familie wurde von den Bewohnern im Erdgeschoss in das Haus
gelassen und spontan zu einem Mittagessen eingeladen.
1994 wurde Anca Wittig das Haus zum Kauf angeboten. Die Familie entschied sich gegen den Kauf, beteiligte sich aber
dafür finanziell an der Renovierung des Hauses. Erworben hat es darauf die „Stiftung zur Erneuerung der Region Nowa Ruda“,
die auch die darauf folgende Renovierung und Ausstattung zum Museum veranlasste.
Im Mai 1997 wurde das Haus im Rahmen des ersten Deutsch-Polnischen Wittig-Symposiums als Gedenkstätte und Museum
feierlich eingeweiht. Seitdem steht das Wittig-Haus interessierten Besuchern als Unterkunft zur Verfügung.
Es haben im zweijährigen Abstand sechs Tagungen mit deutsch-polnischer Beteiligung stattgefunden, die jeweils das
Wittig-Haus als Programmpunkt inne hatten.
2004 wurde der „Freundeskreis Wittig-Haus“ ins Leben gerufen, der das Ziel verfolgt, das Haus in einem guten
Zustand zu halten. Die baulichen Maßnahmen betreut mit großen Engagement der Schatzmeister Horst Ulbrich.
Das Haus wird im Obergeschoss von Janusz Wojtowicz bewohnt und als Kustos betreut.
Der Verein freut sich über finanzielle Zuwendungen zum Erhalt des Hauses in Form von Spenden
(Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden).
Spendenkonto:
Inh.: Horst Ulbrich
KtoNr.: 1112544349; Blz: 49450120,
Verwendungszweck: Freundeskreis Wittig-Haus